Didaktische Reduktion im Literatur-Unterricht

Didaktischen Reduktion ist eine Methode, bei der es darum geht, eine komplexe Wirklichkeit zu vereinfachen, zu reduzieren, um damit eine den Lernenden angemessene Präsentation der Lerninhalte zu erreichen.

Dabei führt die Didaktische Reduktion komplexe Sachverhalte auf ihre wesentlichen Elemente zurück, um sie für Studierenden übersichtlich und verständlich zu machen.

Synonyme sind z.B. Vereinfachung, Elementarisierung, Transformation. Wenn ich bei Firmen und Organisationen Didaktische Reduktion unterrichte, weise ich stets darauf hin, dass es dabei nicht um eine Simplifizierung oder Trivialisierung geht (obwohl im Englischen der Begriff „simplify“ -anders als im Deutschen- positiv konnotiert ist), sondern eine qualitative oder quantitative Anpassung des Stoffes an die Zielgruppe.

Aus purem Spass sammle ich hier auf dieser Liste Beispiele für „Didaktische Reduktion im Literatur-Unterricht“ mit Titeln aus der Weltliteratur:

Altes Testament: Moses schafft’s nicht bis zum Gelobten Land.

Neues Testament: Jesus schafft’s über den See Genezareth zu laufen.

Samuel Beckett, Warten auf Godot: Er kommt nicht.

Max Frisch, Biedermann und die Brandstifter: Die Brandstifter wohnen bei ihm im Estrich.

William Golding, Herr der Fliegen: Alle werden von der Insel gerettet. Ausser Piggy, der ermordet wird.

George Orwell, Farm der Tiere: Dieselbigen werden im Verhalten und Aussehen immer menschlicher.

Shakespeare, Macbeth: Lady Macbeth zog im Hintergrund die Strippen.

Shakespeare, Romeo und Julia: Romeo und Julia töten sich.

John Steinbeck, Von Mäusen und Menschen: George erzählt Lennie von den Kaninchen und tötet ihn dann.

Die Liste wird bei Gelegenheit fortgesetzt. Wer hat selber Ideen, wie ein Buch oder der Inhalt eines Theaterstücks oder eines Filmes in einem Satz oder Wort „didaktisch reduziert“ werden könnte?