Junge Menschen wollen sich abgrenzen und an der eigenen Identität arbeiten. Was eignet sich besser dazu, als eine Geheimsprache, einen eigenen „Code“ zu entwickeln?
Das kleine handliche und Büchlein zeigt dies auf Deutsch und übersetzt in Englisch (differenziert in Variante USA und UK), Französisch und Spanisch sehr gut auf.
Da ich selber aus den Sprachwissenschaften komme, kann ich die Qualität der Übersetzung durchaus beurteilen. Der Jargon ist meist gut getroffen, wobei die Angelsachsen weniger deftig, die Amis umso heftiger daherkommen.
Jugendthemen sind naturgemäss: Meine Rolle in der Gruppe, Sexualität und Zugehörigkeit.
Besonders gefallen haben mir in dieser A bis Z – Sammlung viele Beispiele unter dem Buchstaben G:
googeln = suchen gehen „Ich geh dann mal mein gestohlenes Fahrrad in der Stadt googeln!“
Grabflüchter, Grabverweigerer = Rentner
griechen = verschwenden „Gestern habe ich wieder 40 Euro für ein paar lausige Drinks vergriecht!“
guttenbergen = abschreiben „Kann ich nachher in der Deutschklausur bei dir guttenbergen?“
Clever auch das Konzept des Verlages, die Jugendlich unter http://www.jugendsprache.de direkt anzusprechen und zum Einsenden von Wortmeldungen anzuregen.
Fazit: Ich empfehle das Büchlein allen, die selber Kids im Jugendalter haben oder sich beruflich mit ihnen beschäftigen. Nicht um die Sprache zu kopieren – sondern aus purem Spass an den kreativen und witzigen Wortschöpfungen.
Glutamat-Palast? Schnellimbiss oder der Chinese um die Ecke!